Februar 2009
Hier finden Sie Nachrichten und Einträge aus dem Februar 2009, die sich einmal als News direkt auf der Homepage befunden haben.
3. Februar 2009: Die letzten Tage habe ich leider ein paar Mal feststellen müssen, dass einige der Fedora Ambassadors, die Vertreter und Botschafter des Fedora Projects gegenüber dem Rest der Welt, leider nicht das (Grund-) Wissen über Fedora haben, das sie eigentlich haben sollten. So tauchte der Punkt auf, dass wir für Fedora 11 proprietäre Software näher an Fedora koppeln müssen, so dass die Verwendung von proprietärer Software unter Fedora leichter wird - rechtlich jedoch nicht möglich. Ein anderer Fedora Ambassador verwendet eine Fahne bzw. Flagge auf einem Poloshirt - eine politisch sehr gefährliche Sache, die man als Botschafter schon von sich aus besser auch nicht tun sollte. Aber immerhin haben wir mitgeklärt, dass Fedora keine Ambassadors in der Antarktis, also am Südpol, hat - trotz der ganzen Pinguine, die dort zu Hause sind...
6. Februar 2009: Inzwischen bin ich hier in Brüssel bei unseren belgischen Nachbarn angekommen. Verglichen mit dem letzten Jahr haben wir unser Hotel, das Renaissance Brussels Hotel, recht schnell gefunden und sind anschließend mit dem Maintainer des Fedora Electronic Lab etwas durch Brüssel gezogen und haben den Grand Place, das Manneken Pis und Janneken Pis gesehen. Danach haben wir uns auf dem nahegelegenen FOSDEM Beer Event im Delirium Café sehr nett mit Leuten u.a. von Fedora, CentOS und RPM5 unterhalten. Etwas später am Abend ist ein Teil unserer Fedora-Leute vom heillos überfüllten FOSDEM Beer Event in den nahegelegenen Irish Pub "Churchills" übergewechselt und man hat sich dort weiter unterhalten und miteinander diskutiert. Übrigens, Leonidas (der Codename für Fedora 11) ist bereits in Brüssel...
7. Februar 2009: Der erste Tag der FOSDEM 2009 in Brüssel ist geschafft. Ich selbst war bei der Begrüßung im "PostgreSQL-Devroom" und habe anschließend die Neuigkeiten für PostgreSQL 8.4 mitverfolgt. Der Vortrag zur Replikation mit PostgreSQL ist leider ausgefallen. Danach habe ich den sehr netten Vortrag von Max Spevack über die vier "F" von Fedora mitverfolgt. Und den ständigen Wechsel zwischen Community und Enterprise innerhalb seines Vortrags hat er mit Auf- und Absetzen des "Red Hat" interessant gestaltet - er ist eben ein Shadowman. Am Abend war ich mit Felix Kaechele und Jörg Simon, mit dem ich auch gemeinsam nach Brüssel gefahren bin, unterwegs und wir haben in der Drug Opera sehr gut gegessen, bevor wir zusammen mit anderen Fedora-Leuten noch etwas getrunken und uns unterhalten haben. Insgesamt war es ein sehr eindrucksvoller Tag auf der FOSDEM!
8. Februar 2009: Auch der zweite Tag der FOSDEM 2009 ist erfolgreich überstanden und ich bin vorhin wieder zu Hause eingetroffen. Heute habe ich mir einen Vortrag zu Wine von Marcus Meissner angesehen, gefolgt von dem Vortrag über Upstart, der zwar einige neue Erkenntnisse gebracht hat, aber leider nicht erklärt hat, warum Ubuntu selbst es sogar nur teilweise einsetzt. Ein gut besuchter Vortrag war danach der von H. Peter Anvin, welcher über das von ihm entwickelte "syslinux" ging. Und man hat erfahren, dass der dynamische Bootprozess von x86-Hardware und die verschiedenen Möglichkeiten (Festplatten, Disketten, CD-ROMs, USB-Medien, etc.) das ganze nicht einfach gestalten. Absoluter Höhepunkt war der Vortrag von Theodore Ts'o über Ext4, der direkt im Anschluss stattgefunden hat. Dabei hat er Probleme des Dateisystems Ext3 aufgezeigt und erklärt, wie dies in Ext4 gelöst und verbessert worden ist. Ein sehr beindruckender Vortrag (auch wenn er Ubuntu benutzt) - und ein zweiter ereignisreicher FOSDEM-Tag.
16. Februar 2009: Der Artikel "Registries planen für neue Top-Level-Domains, DNSSEC und IPv6" im Heise-Newsticker hat mal wieder deutlich gezeigt, dass IPv6 ein ungeliebtes Kind ist. So gibt es bei der DENIC aktuell zwar 64 IPv6-Nameserver, die aber lediglich 30 Domains bedienen. Ich selbst habe 7 .de-Domains, die von 3 IPv6-tauglichen Nameservern bedient werden - jeweils mit 3 IPv6-GLUE-Records, die bislang manuell bei der DENIC über ein DENIC-Mitglied eingetragen werden mussten. Fraglich ist an dieser Stelle, welche Zählweise es bei der DENIC gibt...also ob ich damit 3 oder 21 IPv6-Nameserver für .de-Domains habe. Letztendlich stelle ich jedoch als Privatperson einen beachtlichen Teil der vollständig IPv6-tauglichen Domains unterhalb der DENIC, wie ich im Heise-Forum festgestellt habe. Die Problematik des ungeliebten Kindes ist auch von chaos@paderborn richtig erkannt worden...
23. Februar 2009: Nachdem am 24. März 2009 der Startschuss für die generelle Verfügbarkeit der neuen generischen und gesponsorten Top-Level-Domain .tel fallen wird, habe ich mir das ganze etwas genauer angeschaut und festgestellt, dass es für Privatpersonen nur begrenzt interessant ist: Man registriert eine .tel-Domain und kann seine Kontaktdaten über ein vorgegebenes Webinterface einpflegen; die Daten können auch etwas geschützt werden, indem sie erst nach einer Registrierung gezielt angezeigt werden. Und da keine eigenen DNS-Server eingetragen werden können, sind keine Subdomains möglich, nur ein abweichender MX-Record kann gesetzt werden. Unabhängig davon bin ich seit heute übrigens der Inhaber einer .za-Domain (Südafrika), wenn auch nur als Third-Level-Domain, da Second-Level-Domains unterhalb von .za eigentlich inzwischen nur Bestandsschutz haben.
28. Februar 2009: Heute Nachmittag bzw. Abend war der allererste Fedora Round Table (FRT), zu deutsch "Fedora-Stammtisch", der im "Der kleine Vogel" in Karlsruhe stattgefunden hat. Wir waren etwa 20 Leute, darunter die üblichen bekannten Fedora-Gesichter, aber auch neue Leute, die zwar Fedora benutzen, sonst leider auf Fedora-Events kaum oder gar nicht zu sehen waren. Auch ein paar Leute der Karlsruher Inkarnation des Chaos Computer Club waren dabei, dort setzt man Fedora ebenfalls ein. Insgesamt war es eine sehr nette Runde, in der man gepokert, geredet, gealbert und sich ausgetauscht hat. Sehr schade ist es, dass wir es bei einer doch recht kleinen Gruppe nicht geschafft haben, dass jeder all seine Getränke richtig bezahlt; so blieben am Ende fünf Cola offen, die dann notgedrungen Fedora EMEA e.V. übernommen hat.