November 2011
Hier finden Sie Nachrichten und Einträge aus dem November 2011, die sich einmal als News direkt auf der Homepage befunden haben.
1. November 2011: Am ersten "richtigen" Tag in Mumbai haben wir das "Gateway of India" besichtigt. Das eindrucksvolle Bauwerk direkt am Arabischen Meer ist nur einige hundert Meter von unserem Hotel entfernt. Auf dem umgebenden Platz finden sich viele Menschen, die Geld von Touristen möchten; die einen durch einen Verkauf von z.B. Getränken oder Souvenirs, die anderen vorgeblich für Essen zum Überleben. Anschließend haben wir das "Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya" (früher: "Prince of Wales Museum of Western India") besucht und dort verschiedenste indische historische Figuren, Skulpturen und Gemälde aus unterschiedlichen Epochen angesehen. Am Abend haben wir dann Anuj More, einen indischen Fedora-Contributor getroffen, sind mit ihm ein bisschen durch die Stadt gezogen und haben geplaudert. Im Delhi Darbar Restaurant haben wir uns zum Abendessen u.a. über Paneer Palak und Chicken Korma unter Zuhilfenahme von Butter Nan hergemacht und sind satt ins kühle Hotel zurück. Ganz spät am Abend ist noch Jared Smith, unser Fedora Project Leader, angekommen; zusammen mit ihm werden wir am Donnerstag nach Pune weiterreisen.
2. November 2011: Den zweiten Tag in Mumbai habe ich gemeinsam mit Jörg Simon, Jared Smith und Anuj More begonnen und so sind wir mit einer Fähre vom "Gateway of India" aus losgefahren und nach etwa 45 Minuten auf der "Elephanta-Insel" angekommen. Auch wenn der Name es vermuten lässt, so gibt es dort keine Elefanten. Vielmehr dienten die Höhlen hauptsächlich der Verehrung Shivas. Nach 120 Stufen und etwa 100 Höhenmetern habe ich total verschwitzt die Höhlen erreicht. Die Höhlen und Skulpturen, die wir dort besichtigt haben, waren die Anstrengungen jedoch auf jeden Fall wert. Im Anschluss an die wieder 45-minütige Rückfahrt haben wir noch das "Chhatrapati Shivaji Terminus" (früher: "Victoria Terminus"), einen der größten Bahnhöfe der Welt, besichtigt. Auf dem Rückweg haben wir noch einen kleinen Abstecher zum "Rajabai Clock Tower" gemacht, welcher zur Universität Mumbai gehört. Die ständigen etwa 35 °C zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit und der staubig-dreckigen Luft haben mich fertiggemacht. Zum Abendessen waren wir, wie gestern auch, im Delhi Darbar Restaurant und haben es uns gutgehen lassen.
3. November 2011: Nach dem Frühstück haben wir im Hotel Suba Palace ausgecheckt und haben uns mit dem Taxi auf den Weg nach Pune gemacht. Der Verkehr in Indien ist etwas, woran ich mich nicht gewöhnen kann: Es wird dicht und knapp gefahren und die Hupe wird Echolot-ähnlich verwendet. Unterwegs sind wir an unzähligen Slums vorbeigefahren; aber wir hatten zudem auch schöne Ausblicke auf die Landschaft. Nach vierstündiger Fahrt haben wir gegen 13 Uhr die "Magarpatta City" (in Pune) mit unserem Cocoon Service Hotel erreicht und eingecheckt. Nach dem indischen Mittagessen zusammen mit anderen Fedora-Mitwirkenden und Red Hat-Mitarbeitern haben wir dem zu Fuß erreichbaren Red Hat-Büro in Magarpatta City einen Besuch abgestattet. Dort haben wir geplaudert, die gute Internetverbindung genutzt und einen Rundgang durchs Büro gemacht. Zwei Mitarbeiter, die sich an meinen Namen in den Support-Tickets erinnern konnten, haben mich auf eine Extrarunde durch die Support-Abteilung eingeladen; Red Hat-Kunden aus EMEA sind scheinbar nur selten in Indien. Und abends haben wir im westbengalischen Restaurant direkt neben dem Hotel gegessen - zwar ganz anders, aber auch sehr lecker!
4. November 2011: Der heutige erste Tag der FUDCon Pune 2011 begann, nach der von Red Hat organisierten Busfahrt (für die Mitwirkenden) vom Hotel zum College of Engineering Pune (COEP), mit der Eröffnungsrede durch Dr. Anil Dattatraya Sahasrabudhe, Direktor und Professor der Einrichtung. Das COEP ist übrigens die zweitälteste Universität in Asien. Direkt im Anschluss hat Jared Smith seinen "traditionellen" Vortrag "My Vision for Fedora" gehalten - über Erfolge und Probleme im vergangenen Jahr sowie über zukünftige Ziele. Die Sandwiches mit Tomaten und Gurken, die es später zum Mittagessen gab, haben wir nach Rücksprache dann doch gegessen - normalerweise soll man als "nicht-Inder" aufgrund des meist verunreinigten Wassers auf rohes Obst und Gemüse verzichten. Der Vortrag "Fedora Security Lab and the OSSTMM" von Jörg Simon wurde leider räumlich noch kurzfristig verschoben, war aber trotzdem gut besucht und hat hoffentlich das Sicherheitsinteresse geweckt. Am Abend nach der FUDCon waren wir in kleiner Runde im "Bombay Store" in Pune und haben einige Souvenirs gekauft, bevor wir danach im Restaurant "Blue Nile" lecker zu Abend gegessen haben.
5. November 2011: Den zweiten Tag der FUDCon Pune 2011 hat Harish Pillay mit seinem Vortrag "Thoughts About Community" eingeläutet; spannend zu sehen gewesen, was es mit "Red Hat CommArch" so auf sich hat. Danach habe ich die Vorträge "Security in the Open Source world" von Huzaifa Sidhpurwala und Eugene Teo sowie "GlusterFS: Hacking-Howto" von Amar Tumballi angesehen. Nach dem Mittagessen habe ich meinen Vortrag "Zarafa in Fedora" gehalten, bei dem es einige spannende Fragen gab; mehr dazu steht im Review auf dem Zarafa Community Hub. Später war ich dann noch bei den Vorträgen "Virtualization with Libvirt" von Kashyap Chamarthy, sowie "Writing Technical Documentation with DocBook and Publican" von Jared Smith und "RHQ - An open source system management suite" von Venkat Krishna. Nach dem offiziellen Ende wurden die Mitwirkenden wieder mit organisierten Bussen zum FUDPub im "Palm Court" auf dem Dach des Hotel Parcestique gebracht. Vor dem Essen lief Musik, zu der wie in Hindi-Filmen ("Bollywood" ist eher beleidigend) getanzt wurde - faszinierend. Leider hat es noch Jared Smith gesundheitlich erwischt - ich hoffe unser Fedora Project Leader ist bald wieder fit und es ist vor allem nichts ernsthaftes. Mein rückblickendes Fazit zum FUDPub: Bester FUDPub jemals - auch wenn ich natürlich nicht auf allen war...
6. November 2011: Der letzte Tag jeder FUDCon ist üblicherweise Hackfests gewidmet, so natürlich auch auf der FUDCon Pune 2011. An meinem Hackfest "Package Reviewing" waren erstaunlicherweise etwa 30 Leute interessiert, darunter sehr viele Mädels. Insgesamt beides erstaunlich, da sich normalerweise nur ein paar wenige Leute zusammenfinden. Die meisten der Hackfest-Teilnehmer hatten jedoch zuvor noch nie eine Software paketiert, weshalb ich erst einen Vortrag über RPM Packaging gehalten habe. Im Anschluss daran habe ich mich gemeinsam mit Anuj More an die Paketierung von otcl und tclcl als RPMs gemacht, beide Bibliotheken sind jedoch etwas seltsam und nicht unbedingt für Einsteiger geeignet. Als sich Jörg Simon dann gesundheitlich nicht so gut gefühlt hat (unserem Jared Smith gehts inzwischen übrigens wieder gut), sind wir mit dem Taxi ins Hotel zurückgefahren und ich bin etwas durch "Magarpatta City" geschlendert und habe - soweit erlaubt - Fotos gemacht. Abends haben wir gemeinsam mit anderen Fedora- und Red Hat-Leuten im Cocoon Service Hotel indisch zu Abend gegessen - sehr lecker und wieder neues kennengelernt.
7. November 2011: An unserem letzten Tag in Indien haben wir erstmal ausgeschlafen, unsere Koffer gepackt (gefühlte 10 kg mehr als auf der Hinreise) und anschließend ausgecheckt. Danach sind Jörg und ich zum Red Hat-Büro in Magarpatta City gelaufen, um noch mit einigen Leuten zu reden und die gute Internetverbindung auszunutzen, bevor die Heimreise beginnt. Und um kurz vor 16 Uhr war es dann soweit: Verabschiedung von den restlichen Leuten, die ich in Indien neu kennengelernt habe. Ein Büro-Taxi hat uns dann zurück zum Hotel gebracht, wo wir, also Jared Smith, Heherson Pagcaliwagan, Jörg Simon und ich, in ein anderes Taxi umgestiegen sind, dass uns wieder zum Flughafen nach Mumbai zurückgebracht hat. Etwa 4,5 Stunden später sind wir dort angekommen und ausgestiegen - und die schwülwarme Hitze ist uns gleich entgegengeschlagen. Glücklicherweise hat uns das Sicherheitspersonal trotz unserer frühen Ankunft vor dem Abflug ins klimatisierte Flughafengebäude gelassen und auch die Lufthansa hat unseren Check-in mit Gepäckabgabe am eigentlich falschen Flugschalter akzeptiert; übrigens nur 3 kg Übergepäck. Jetzt heißt es warten...
8. November 2011: Nach weiterem Warten vor dem Gate fand dann das Boarding für den Rückflug mit der Lufthansa von Mumbai nach Frankfurt am Main statt. Auf dem Rückflug konnte ich leider nicht wirklich schlafen und die Filme im Bord-Entertainment hatte ich - wie übrigens auf dem Hinflug bereits auch - alle bzw. fast alle gesehen. In Frankfurt am Main sind wir dann 30 °C kälter als in Mumbai, also bei etwa 5 °C Außentemperatur, wieder nach Deutschland eingereist. Anschließend ging es mit AIRail, einer Zubringer-Alternative zum Flugzeug in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn, wieder zurück nach Stuttgart. Leider ist aber Jörg Simon gesundheitlich immer noch nicht fit; ich hoffe, das ist nichts ernstes. Ich bin in diesen Minuten wieder zu Hause angekommen - und aktuell seit etwa 30 Stunden ohne Schlaf und werde daher zumindest einen Teil davon jetzt umgehend nachholen!
11. November 2011: Der heutige Tag hat für mich mal wieder um 6:00 Uhr am Flughafen Stuttgart begonnen und mit der Lufthansa nach Schweden geführt, wo heute Abend an der IT-Universität in Göteborg die FSCONS (Free Society Conference and Nordic Summit) beginnen wird. Auf diesem Flug habe ich auch zum ersten Mal ein Müsli (mit Joghurt) als Snack serviert bekommen. Nachdem ich im Spar Hotel Majorna eingecheckt hatte, musste ich feststellen, dass das dortige WLAN mir leider keine IP-Adresse zuweist und die verfügbare Hotline war aufgrund des scheinbar ausschließlichen 1st-Level-Supports für Windows-Benutzer nicht hilfreich. Man wollte sich nicht einmal auf das technische Problem konzentrieren, vielmehr war man an den Proxy-Einstellungen im Internet Explorer interessiert. Nach einigem hin und her habe ich bei Telenor SE im Nordstan eine Prepaid-SIM-Karte für UMTS gekauft, die auf Anhieb funktioniert hat. Am Abend hat die FSCONS mit dem ersten Social Event begonnen, wo ich u.a. die Fedora-Ambassadors Henrik Nordström und Roger Sinel getroffen habe.
12. November 2011: Den ersten vollständigen Konferenztag der FSCONS 2011 haben wir mit dem Aufbau des Fedora-Stands begonnen - verschiedene Aufkleber, Anstecker, Installations- und Multideskop-Live-DVDs mit Fedora 15 (da Fedora 16 erst zum Wochenbeginn veröffentlicht worden ist) sowie USB-Sticks mit Fedora 16 für die Besucher. Zum Einsatz kam zum ersten Mal auch der LED-Beamer, auf dem wir das Promotionvideo für Fedora 16 und verschiedene FUDCon-Clips gezeigt haben. Nachmittags gab es u.a. (als Keynote) einen moderierten Dialog mit Richard Stallman, Gründer des GNU-Projekts inklusive Gnu-Stofftier-Versteigerung zugunsten der Free Software Foundation (FSF). Zudem ist Erik Josefsson am Fedora-Stand gewesen und hat einen Fedora-Vertreter zu einem Abend bei der European Parliament Free Software User Group (EPFSUG) eingeladen; etwa 1,5 Stunden später ist er während dem Social Event mit dem Nordic Free Software Award ausgezeichnet worden. Auch habe ich Fedora-Animationen für Präsentationen auf Beamern bzw. großen Flachbildschirmen beim Design-Team erfragt.
13. November 2011: Zum Beginn des zweiten Tages der FSCONS 2011 habe ich im Track "Development in Free Software Communities" meinen Vortrag "Community-based Development at Fedora" gehalten und im Anschluss daran verschiedene Fragen beantwortet, u.a. wie man mitmachen kann oder wie ich zu Fedora gekommen bin. Insgesamt lief der Vortrag ganz gut, obwohl ich erst mit leichter Verspätung durch organisatorische Probleme und Unstimmigkeiten mit dem Beamer beginnen konnte. Dank eines Fedora-interessierten FSCONS-Mithelfers haben wir erfahren, dass Büchereien in Schweden scheinbar geneigt sind, Medien für Linux-Distributionen vorzuhalten und diese auszuleihen bzw. zu verschenken. Somit werden dies Henrik Nordström und der FSCONS-Helfer jetzt für den Fedora 16-Releasezyklus ausprobieren. Im Verlauf des Tages haben die schwedischen Fedora-Ambassadors Henrik Nordström, Lars Delhage, Roger Sinel und meine Wenigkeit verschiedene Fragen rund um Fedora beantwortet und Swag ausgegeben. Für so manchen Besucher wäre ich aufgrund meines angeblich leicht schwedisch wirkenden Akzents im Englischen sogar als Schwede durchgegangen - doch spreche ich kein schwedisch. Während dem abschließenden Social Event ging der FSCONS Tithe-Award an das GNU-Projekt, bevor der Feuer(fehl)alarm das Event vorzeitig und ruckartig beendet hat.
14. November 2011: Am Tag nach der FSCONS 2011 habe ich erstmal länger geschlafen, habe im Hotel ausgecheckt und bin dann durch die Innenstadt von Göteborg geschlendert, das meiste ist zu Fuß gut erreichbar. Eine SMS der Lufthansa am späten Nachmittag hat mich jedoch informiert, dass mein Rückflug von Göteborg nach München annulliert worden ist. Im Telefonat mit der Service-Hotline hat man mich wissen lassen, dass München - mal wieder - starken Nebel hat und ich auf Flüge über Kopenhagen (Dänemark) umgebucht werde. Wenn ich es richtig ausgewertet habe, so hatten mehr als 50% meiner Flüge über den Flughafen München irgendein Problem; da stellt sich für mich die Frage der Daseinsberechtigung des Flughafens "Franz Josef Strauß". Am Ticket-Schalter der Scandinavian Airlines (SAS), dem Lufthansa-Partner in Skandinavien, hat man mir dann meine neuen Boardkarten und einige zusätzliche Papiere gegeben, von denen bei jedem Boarding ein Mitarbeiter welche benötigte. Während den beiden SAS-Flügen habe ich festgestellt, dass "Economy" bei der Lufthansa deutlich annehmlicher ist - kostenlose Getränke und mehr Freiheit am Sitzplatz...
29. November 2011: Meinen heutigen Geburtstag habe ich genutzt, um meine neueste Entwicklung im Open-Source-Bereich zu veröffentlichen: pam_mapi. Hierbei handelt es sich um ein Modul für PAM (Pluggable Authentication Modules), welches MAPI-basierte Authentifizierung bereitstellt, die dann wiederum von einem SASL-Daemon für den SMTP-Dienst verwendet werden kann. Benötigt wird das ganze üblicherweise, wenn IMAP/POP3 mit dem Zarafa-Gateway aus der Zarafa Collaboration Platform (ZCP) verwendet wird. Denn für den E-Mail-Versand wird meist SMTP-Authentifizierung benötigt, um zu verhindern, dass der Server ein offenes Relay ist. Da es sich um ein generisches Modul handelt, kann es natürlich auch für Authentifzierung beim Apache Webserver oder Samba verwendet werden. Natürlich ist pam_mapi beim Portal Freecode und im Zarafa Community Hub gelistet. Das Linux-Magazin hat sogar einen kleinen Newsartikel über pam_mapi geschrieben. Und selbstverständlich habe ich meine Entwicklung auch als RPM für Fedora und EPEL paketiert und angekündigt, so dass es auch dort nun zur Installation mittels "yum" bereitsteht. Detaillierte Informationen zur Funktionsweise, Installation und Konfiguration von pam_mapi finden Sie im entsprechenden Artikel im Linux-Bereich meiner Webseite.